Die Schule geht los! Was Eltern über die gesetzliche Unfallversicherung wissen sollten
- | Keine Kommentare02.08.2016
Für Hunderttausende Kinder beginnt nach den Sommerferien der „Ernst des Lebens“. Eltern (nicht nur) von ABC-Schützen sollten im Bilde darüber sein, wann ihre Sprösslinge gesetzlich unfallversichert sind und wann nicht. Unsere Grafik verschafft Überblick.
Vorbilder sind die Staatsfonds Norwegens und Schwedens: Nach dem Willen dreier hessischer Minister und ihrer Unterstützer soll auch in Deutschland ein neues „einfaches, kostengünstiges Standardprodukt für jedermann“ auf Fondsbasis eingeführt werden – eine staatliche kapitalgedeckte Säule der Altersversorgung, um das an seine Grenzen gelangte umlagefinanzierte Rentensystem zu ergänzen.
Die Befürworter argumentieren mit geringen Kosten, da der Staatsfonds ohne eigenes Gewinninteresse arbeiten würde. Zudem würde er eine höhere Reichweite erwarten lassen als private Vorsorgeprodukte. In Umfragen zeigen sich die Bundesbürger offen für die Idee einer „Deutschland-Rente“. Doch Kritiker werfen Fragen auf: etwa, ob die Kostenvorteile wirklich so groß wären, wenn die Beiträge nicht wie in Schweden und Norwegen automatisch eingezogen würden, sondern zunächst akquiriert werden müssten. Auch wie eine spätere Rentenzahlung organisiert werden könnte, ist offen. Hauptkritikpunkt aber ist die Gefahr, dass die Politik in Zeiten knapper Kassen ungeniert in die Fondskasse greift – wie unter anderem in Norwegen, Irland und Polen bereits geschehen.
Nach dem Abschluss eines Studiums oder einer anderen Ausbildung beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der auch versicherungstechnisch neue Anforderungen stellt. Welche Policen sind nun unverzichtbar?
- Krankenversicherung: aus gutem Grund gesetzlich vorgeschrieben. Der Beitrag richtet sich nach dem Einkommen; es sei denn, man ist privat versichert, was Gutverdienern (ab aktuell 56.250 Euro Bruttojahreseinkommen) und Selbstständigen möglich ist.
- Haftpflichtversicherung: muss einfach jeder haben. Die private Haftpflichtpolice deckt nicht nur kleinere Malheurs ab, sondern auch potenziell ruinöse Forderungen, wie sie etwa nach einem Personenschaden durch einen Fahrradunfall erhoben werden können.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: spätestens ab dem ersten Arbeitstag dringend geboten. Das Risiko einer Berufsunfähigkeit ist auch in jungen Jahren schon gegeben. Im Laufe des Arbeitslebens scheidet jeder vierte Arbeitnehmer vorzeitig aus – und der Staat zahlt bloß einen Almosen.
Neben dieser Kernvorsorge können je nach persönlichen Umständen auch weitere Policen sinnvoll sein, etwa eine Hausrat-, Unfall- oder Rechtsschutzversicherung. Idealerweise sollten sich Berufseinsteiger individuell zu ihrem Versicherungsschutz beraten lassen.
Die Deutschen gelten – mit einigem Recht – als Freunde des Bargelds, des Sparbuchs und Sparstrumpfs. In der derzeitigen Niedrigzinsphase hat das eine De-facto-Vermögensvernichtung zur Folge. Alle Appelle von Investmentexperten, das Kapital renditeträchtiger anzulegen, verhallten bisher.
Nun scheint jedoch mit den „Millennials“ eine Generation heranzuwachsen, die Investitionen zum Vermögensaufbau wesentlich offener gegenübersteht. Die 24- bis 35-Jährigen schätzen ihre zukünftige Vermögensentwicklung laut einer neuen BlackRock-Studie positiver ein als ältere Semester, informieren sich häufiger zu Geldanlagethemen, gern im Internet, und haben weniger Scheu vor aktiven Investments an den Finanzmärkten. Vermögensaufbau geht für sie vor Kapitalerhalt, was sie von allen anderen Altersgruppen unterscheidet. Hier wachsen also möglicherweise die „Kinder der Niedrigzinsphase“ heran, die verinnerlicht haben, dass das Beharren auf Sicherheit in heutigen Zeiten fast immer Kapitalverlust bedeutet.
Zum Jahresanfang haben mehr als zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erhöht. Im Schnitt liegt er nun bei 1,1 Prozent, nach 0,9 Prozent im Vorjahr. Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands Dr. Doris Pfeiffer erwartet, dass auch in den nächsten Jahren an dieser Schraube gedreht wird. Ein Kassenwechsel kann sich also richtig lohnen, denn unter Umständen spart man dabei mehr als 1 Prozent seines Bruttoeinkommens. Aufgrund des Kontrahierungszwangs dürfen die Kassen keinen Interessenten abweisen, sofern er in ihrem Tätigkeitsgebiet wohnt.
Doch bevor man diesen Schritt geht, sollte man sich vergewissern, dass auch die günstigere Kasse die gewünschten Leistungen bietet. Zwar ist das Leistungspaket zu rund 95 Prozent gesetzlich vorgeschrieben, doch der verbleibende Spielraum kann den Unterschied machen. So werden beispielsweise homöopathische Medikamente, Auslandsreiseimpfungen oder bestimmte Vorsorgeuntersuchungen nicht von allen Anbietern erstattet. Auch die Zuschüsse zur Zahnprophylaxe oder zu einer künstlichen Befruchtung können sich deutlich unterscheiden, zudem bieten manche Kassen Bonusprogramme an, andere nicht.
Nach den Finanzmarktturbulenzen der letzten Jahre stehen Garantien in der Altersvorsorge hoch im Kurs. Zugunsten der Planbarkeit verzichten viele Privatanleger auf eine nennenswerte Rendite. Vor welche Herausforderungen dieser Trend die Versicherer stellt, verdeutlicht eine neue Studie: Ihr zufolge ist die Summe, die man heute als Einmalzahlung für eine garantierte lebenslange Rente von 100 Euro monatlich aufbringen muss, auf durchschnittlich über 29.000 Euro gestiegen – im Jahr 2000 lag sie noch bei gut 18.000 Euro. Ein Anstieg um mehr als 60 Prozent, der erklärt, warum die Kunden heute nicht mehr auf Garantie UND Vermögenswachstum hoffen können.
Verantwortlich für diese Teuerung sind überwiegend die Minizinsen; im Jahr 2000 lag der Höchstrechnungszins noch bei 4 Prozent, heute sind es noch magere 1,25. Doch auch die steigende Lebenserwartung spielt eine Rolle, denn sie führt zu längeren Rentenzahldauern.